Ivana war eine junge Duisburgerin, die sehr früh politisch aktiv geworden ist. Sie war eine junge Frau wie du und ich, sehr fröhlich und schnell zu begeistern.
Sie war eine Kommunistin mit einer sehr starken Verbundenheit zum kurdischen Befreiungskampf. Für sie war die Befreiung der Frau und das Ende der Unterdrückung der Menschen das Wichtigste. In all ihrer politischen Arbeit wurde deutlich, mit was für einer Entschlossenheit und mit was für einem Tatendrang sie ihre Aufgaben erledigte.
In Rojava, Nordsyrien, gibt es seit zehn Jahren eine demokratische Revolution, die für die Befreiung der Frau und ein friedliches Zusammenleben aller Völker kämpft. Diese Revolution wird seit Beginn von dem Faschismus des sogenannten Islamischen Staates und des türkischen Staates bedroht. Das zeigt sich in Form von Besatzungen verschiedener Teile Rojavas, aber auch im Rest von Kurdistan, gezielten Luftangriffen und direkter Gewalt gegen Frauen, insbesondere Femizide.
Die Befreiung der Frau ist eines der zentralen Ziele der Revolution. So wurden zum Beispiel Frauenräte auf nahezu allen institutionellen Ebenen geschaffen, die dafür sorgen, dass Frauen direkt eingebunden werden und aktiv am politischen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Es gibt in einigen Teilen auch Frauengerichte, die in Fällen von sexualisierter Gewalt klar erkennen, dass Männer und Frauen zwar vor dem Gesetz im großen Teil der Welt gleich sind, es aber Machtstrukturen gibt, die eben dafür sorgen, dass Männer und Frauen nicht gleich sind. Nach diesem grundlegenden Verständnis werden Verhandlungen nach sexualisierter und patriarchaler Gewalt geführt.
Ivana schloss sich mit 18 Jahren den Reihen der MLKP, der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei in Türkei/Kurdistan an, um die Revolution zu verteidigen. Eine zentrale Errungenschaft ist, dass vor allem Frauen im bewaffneten Kampf sind und an vorderster Front gegen den Faschismus kämpfen. Am 7. März 2015 fiel unsere Freundin und Genossin Ivana Hoffmann bei der Verteidigung eines Dorfes gegen den sogenannten IS.
Seitdem gibt es in jedem Jahr das Ivana Hoffmann Festival in Duisburg. Weil wir den Kampf von Ivana gegen Ausbeutung und Unterdrückung weiterführen wollen, gedenken wir ihr und sorgen dafür, dass ihre Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Das diesjährige Festival steht unter dem Motto „Für eine gerechte Welt: Kolonialismus bekämpfen, damals wie heute!“. Es steht damit im Zeichen des antikolonialen Kampfes, den Ivana gegen die Besatzungen des türkischen Staates, aber auch gegen jegliche Form des Kolonialismus auf der Welt geführt hat.
Kommt zahlreich zum siebten Ivana Hoffmann Festival! Es gibt die Möglichkeit, mehr über Ivana zu erfahren und ihre Geschichte zu hören. Ihr könnt außerdem uns als Zora kennenlernen und euch austauschen. Auf dem Festival treffen verschiedene Generationen und Kulturen aufeinander, das gibt die perfekte Gelegenheit, um neue Leute kennenzulernen und schöne Gespräche zu führen. Außerdem gibt es Live-Musik und leckeres Essen. Der Eintritt ist kostenlos. Wir freuen uns auf euch!
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