Von der BRD bis in die USA: Der Kampf für körperliche Selbstbestimmung geht weiter!

Der Paragraf 219a, der das Werbe- und Informationsverbot zu Abtreibungen regelt, ist am Freitag vom Bundestag gestrichen worden. Damit ist ein weiterer großer Schritt im Kampf für körperliche Selbstbestimmung gemacht worden. Seit Jahrzehnten führen Frauen in Deutschland einen Kampf für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüche. Die Beseitigung des noch aus der Nazizeit stammenden Paragraf 219a, der so gut wie jedes Informieren über Schwangerschaftsabbrüche als „Werbung machen“ hinstellt, ist ein Produkt dieses Kampfes und keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Denn wir sehen aktuell in den USA wie schnell diese Rechte uns wieder genommen werden können.

Am selben Tag wie der der Aufhebung von 219a in Deutschland wurde in den USA das Urteil zum Fall Roe vs Wade, in dem es um Privatssphäre und staatliche Einmischung geht, vom Supreme Court gekippt. Auf der Grundlage dieses Urteils stand auch das Recht auf Abtreibung in den USA. Was also mit dem Texas Heart Beat Act und anderen Gesetzgebungen in z.B. Alabama begann, droht nun allen Frauen in den USA. Sie könnten ihr Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und körperliche Selbstbestimmung verlieren.

Nicht nur das: Unter Roe vs. Wade sind auch andere Dinge wie z.B. das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe geregelt. Wir sehen also, solange wir in einem Staat leben, in dem Frauen am Ende als Reproduktionsmaschinen gesehen werden, die besonders in Zeiten der Krise die Reproduktion der Arbeiter:innen garantieren sollen und immer gerne Rückschritte in Kauf genommen werden um den Profit weniger zu sichern, können wir uns nicht auf unseren Errungenschaften ausruhen.

Wir erklären uns solidarisch mit den Frauen in den USA, die um ihre Sicherheit und Rechte fürchten und dafür kämpfen, sie zu behalten. Es kann nicht sein, dass während Mörder wie Kyle Rittenhouse ungestraft durch die Welt laufen können, Frauen lange Gefängnisstrafen drohen könnten, wenn sie von ihrem Recht Gebrauch machen selbst über Schwangerschaft und körperliche Gesundheit zu entscheiden und das alles unter dem angeblichen „Schutz von Leben“.

Für uns ist klar: Wir haben das Recht auf Selbstbestimmung erkämpft und wir werden es auch verteidigen! Familienplanung, Geschlechtliche Selbstbestimmung gehen den Staat und die Gerichte nichts an! Keine Frau sollte ihr Leben, Gesundheit oder ihre Sicherheit riskieren müssen nur weil sie dazu gezwungen wird eine ungewollte Schwangerschaft durchzuführen. Und kein anderer hat darüber zu entscheiden, was mit unseren Körpern passiert!

My Body, My Choice! Raise your Voice!

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