Der Krise den Kampf ansagen!

Dieser Artikel wurde geschrieben, als die Gasumlage noch in Planung war, nun ist sie das nicht mehr. Das soll aber nicht heißen, dass jetzt alles in Ordnung ist und wir uns keine Sorgen mehr machen müssen – im Gegenteil. Diesen Herbst und Winter wird deutlich werden, wer am meisten unter dieser Krise leidet.

Kennst du das Gefühl, wenn dir beim Blick auf den Kontostand dein Herz fast in die Hose rutscht? In den letzten Monaten wurde es von Monat zu Monat schlimmer und du fragst dich, wofür das ganze Geld denn dieses Mal weggegangen ist? – Du achtest doch darauf, nur noch
das nötigste zu kaufen und verzichtest auf teure Freizeitaktivitäten. Du sparst also, wo du nur kannst.
Vor einiger Zeit kamst du mit deinem Bafög oder Lohn noch ganz gut über die Runden, aber jetzt sieht die letzte Woche des Monats ziemlich mau aus. Dazu kommt, dass deine Miete und deine Nebenkosten geradezu explodieren. Der Herbst und Winter rücken näher und die Preisentwicklung bezüglich Gas und Strom spitzen sich zu.

Und dann hören wir es doch überall: Inflation, Teuerungen, Krieg und Krise. Der Krieg in der Ukraine und die Bilder, die uns aus den Kriegsgebieten erreichen treffen uns alle.
Das Krieg herrscht darf doch aber keine Erklärung dafür sein, dass unsere Löhne nicht an die Preisentwicklungen angepasst werden! Warum hat die Bundesregierung plötzlich 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, aber nicht für uns? Wie kann es sein, dass das Pflegepersonal, dass uns durch die Corona-Pandemie bringt, keinen gerechten Pflegebonus erhält, aber für Krieg scheint kein Preis zu hoch?
Wieso fährt mein Chef die dicksten Autos, aber kann mein Lohn nicht an meine Lebensrealität anpassen? Fragen über Fragen-Fakt ist: es
geht ihnen nicht um uns. Es geht ihnen vielmehr um Macht und Profitmaximierung, aber mit Sicherheit nicht um uns!

Ab dem 1. Oktober gilt die von der Bundesregierung ausgearbeitete Gasumlage. Die deutsche Regierung betont, sie lasse niemanden in der Krise allein. Das ist purer Hohn. Was auf uns zukommt ist ein kalter Winter mit Preisexplosionen. Für viele wird es heißen zu frieren.

Uns treffen die Teuerungen und die Inflation besonders. Frauen und LGBTI+ Personen arbeiten oftmals in schlecht bezahlten, aber systemrelevanten Berufen wie die Erziehung und die Pflege. Dadurch das die Löhne nicht angepasst werden, müssen wir in unseren eh schon schlecht bezahlten Berufen mehr arbeiten und sind trotzdem noch für die meisten Aufgaben im Haushalt zuständig. Wir werden doppelt belastet und dafür noch systematisch unterbezahlt.

Das System hinter der Krise heißt Kapitalismus. Wir erkennen das Problem und gehen organisiert dagegen vor. Wir erkennen, dass uns dieses System nur alleine lassen kann und uns nicht schützen wird. Weder vor patriarchaler Gewalt noch vor finanzieller Not. Solange Profit uns gegenüber Vorrang hat, werden wir nicht frei sein. Solange wir systematisch ausgebeutet werden und sich unsere finanzielle Situation verschlechtert, dürfen wir nicht stillsitzen. Um die Krisen endgültig hinter uns zu lassen, müssen wir revolutionär und antikapitalistisch kämpfen.

In Krisenzeiten sind es vor allem Frauen, die sich diesen Entwicklungen entgegenstellen. Es sind die Frauen, die in gesellschaftsrelevanten Berufen streiken, um Ihre Situation zu verbessern. Es sind Frauen, die sagen, dass diese Krisen nicht länger auf unseren Rücken ausgetragen werden können.

Im Bündnis mit dem Titel „Nicht auf unserem Rücken“ gehen wir praktisch gegen die Teuerungen vor. Besonders diesen Herbst sind wir in verschiedenen Städten dazu aktiv um uns den Preisentwicklungen entgegenzustellen und eine Antwort von links gegen die Teuerungen auf die Straße zu tragen. Werdet mit uns aktiv, erscheint zu den Aktionen und
sprecht uns an!

Infos dazu findet ihr unter https://nichtaufunseremruecken.noblogs.org und
https://www.instagram.com/nichtaufunseremruecken/?hl=de.

%d Bloggern gefällt das: