In unserer aktuellen Gesellschaft jagt eine Krise die nächste. Das hat der Kapitalismus so an sich,
die Krisen. Gerade im letzten Jahrzehnt scheint die Situation immer auswegloser zu werden, denn die Krisen bedingen einander und gehen ineinander uber. So haben wir uns in den letzten fast 3 Jahren noch immer nicht von der anhaltenden Corona-Pandemie erholt und den schrecklichen Überflutungen im Arthal, verstärkt durch die Klimakrise. Und schon steht die nächste Wirtschaftskrise bevor, befeuert durch den imperialistischen Krieg zwischen NATO und Russland um die Ukraine. Der gegenwärtige Zustand unserer Gesellschaft birgt große Chancen aber auch große Gefahren, vor Allem von Rechts und in erster Linie für Frauen. Oder um es mit den Worten von Rosa Luxemburg zu sagen: „Sozialismus oder Barbarei“.
Wir können zur Zeit etwas beobachten, wogegen linke, revolutionäre Organisationen seit Jahrzehnten kämpfen: Ein Erstarken des Faschismus. Ob nun die neugewählte italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und ihre faschistischen Partei „Fratelli d‘Italia“, eine Mussolini-Nachfolgepartei, oder in Israel, wo extreme Rechte wie Itamar Ben-Gvir von der
rechtsextremen Jüdischen Stärke an Macht gewinnen. Auch das Vorgehen des Erdogan-Fachismus gegen die kurdische Bevölkerung wird immer aggressiver. So werden die Giftgasangriffe mit illegalen Waffen auf Kurdistan von Staaten wie Deutschland geduldet. Russland nutzt als Vorwand seines Angriffskrieges zur Erlangung neuer Einflussbereiche die angebliche „Entnazifizierung“ der Ukraine. Währenddessen unterstützt Deutschland die Ukraine und ihre faschistischen Kräfte wie das Asow-Regiment mit Waffen und stellt sich mit der NATO gegen Russland. Inmitten dessen wird der Antifaschismus immer weiter kriminalisiert, z.B. durch das Verbot kommunistischer Symbole -in der Ukraine aber auch in Deutschland.
Diese Entwicklungen stellen eine direkte Bedrohung für uns Antifaschist:innen dar, denn einem Staat wie Deutschland spielt der Faschismus in die Tasche: dadurch, dass er die Arbeiter:innen spaltet und das kapitalistische System schützt. Der Faschismus der Neuen Rechten führt zu einer Spaltung der Arbeiter:innenklasse. So wird beispielsweise die Migration als Problem des Arbeitsplätzemangels umgedeutet. Diese falsche Schlussfolgerung ist dem kapitalistischen Staat ganz recht, denn solange die Arbeiter:innen sich gegenseitig bekämpfen, schließen sie sich nicht zusammen um die Ursache des ganzen zu bekämpfen: den Kapitalismus. Welche Folgen hat aber ein faschistisches Erstarken für Frauen? Wenn Giorgia Meloni davon spricht, die Geburtenrate in Italien erhöhen zu wollen, betrifft das in erster Linie Frauen und gebärfähige Menschen und setzt voraus, dass patriarchale Strukturen und Geschlechterrollen gestärkt werden. Diese Vorgehensweise hat folgende Vorteile für einen kapitalistischen, im übrigen immens verschuldeten, Staat wie Italien: Die Frau wird wieder weiter ins häusliche gedrängt, schafft Profite für Unternehmen durch ihre Lohnarbeitskraft, die sie in aktuellen Krisenzeiten mehr denn je verrichten muss um ihre Familie mitzuernähren. Währenddessen zieht sie eine neue Generation Arbeiter:innen auf, die dem Staat in Zukunft wiederum ihre Arbeit verkaufen werden.
Die Erhöhung der Geburtenrate kann aber auch bedeuten, dass das Abtreibungsrecht weiter
eingeschränkt und die Durchführung kriminalisiert wird, für die Frau so wie für Ärzt:innen.
Ein Erstarken faschistischer Strukturen und Gedanken gilt es also für uns Frauen und
Antifaschist:innen konsequent zurückzuschlagen, mit allen Mitteln die uns dafür recht und die nötig sind. Dabei sind Selbstverteidigung und die Verteidigung unserer Rechte legitim und notwendig. Da uns in diesem System Rechte aber immer wieder genommen werden können, müssen wir langfristig denken und einen antifaschistischen Kampf führen und eine Gesellschaft formen und erkämpfen, jenseits von Kapitalismus und Patriarchat. Jenseits von Lohnarbeit, Geschlechterrollen, Armut, Krieg, Krise und Gewalt. Wir müssen Antworten auf die Fragen unserer Zeit entwickeln und diskutieren! Die Frauen in Rojhilat, Rojava und Afghanistan, Antifaschist:innen auf der ganzen Welt machen es vor, machen wir es ihnen nach! Gemeinsam können wir uns von unseren Fesseln befreien.
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