Heute Nacht hat der türkische Staat das begonnen, was er seit Monaten ankündigt: Verschiedene Orte Kurdistans wurden angegriffen. Ein Angriff auf Kurdistan ist immer ein direkter Angriff auf die Frauenrevolution in Rojava, Nord- und Ostsysrien. Die Frauenrevolution ist eine Besonderheit für uns, denn sie bringt so viele fortschrittliche Errungenschaften mit sich. Frauen haben ihre Selbstverteidigung durch die Entwicklung einer frauenfreundlichen Politik gestaltet. Es gibt Frauenräte, Frauengerichte die Fälle von patriarchaler Gewalt im Sinne der Betroffenen behandeln und diese nicht zwingen zu beweisen, was ihnen widerfahren ist – sondern der Mann, der die patriarchale Gewalt ausgeübt hat steht in der Beweispflicht.
Die YPJ Frauenverteidigungseinheiten verteidigen im militanten Kampf Frauenrevolution und kämpfen gegen den sogenannten Islamischen Staat und die faschistische Türkei. Ihre Durchbrüche, ihr Kampfwille und ihr Mut bringen den Kampf für die Befreiung der Frauen voran und sie wurden zu einem Licht für alle unterdrückten Frauen der Welt.
Die Angriffe auf Kurdistan werden von Deutschland, der EU und der NATO unterstützt anhand von Waffenlieferungen oder der Billigung des türkischen Vernichtungskrieges gegen die Kurd:innen.
Zuletzt waren es Chemiewaffen, die nach internationalem Recht illegal sind, die Guerillakämpfer:innen in Kurdistan ermordeten.
Unsere Aufgabe ist es hier vor allem die Rolle des deutschen Staats zu entlarven und zu kritisieren. Die enge Zusammenarbeit mit einem Staat wie der Türkei gilt es unbedingt scharf zu verurteilen! Denn mit „feministischer Außenpolitik“ hat das nichts zu tun, wenn die Frauenrevolution in Rojava mit deutschen Waffen angegriffen wird.
Auch ist es wichtig zu sehen, wie deutsche Medien den türkischen Medien einfach nachplappern und das Aufhetzen gegen Aktivist:innen des kurdischen Befreiungskampfes nur noch verstärken. Ein gutes Beispiel dafür ist der Anschlag in Istanbul letzte Woche, der 6 Menschen in den Tod riss. Die Schuld wies der türkische Staat gleich PKK-Anhängerinnen zu, welche sich ganz klar von einer solchen Tat gegen Zivilist:innen distanzierten. Es ist nicht das erste Mal, dass im Rahmen einer anstehenden Wahl solche Anschläge passieren, die weitere Angriffe des türkischen Militärs gegen die Kurd:innen legitimieren soll und die Bevölkerung ebenfalls gegen Kurd:innen aufhetzen soll.
In der Türkei erleben Aktivist:innen aktuell eine Welle der Repressionen: So wurden beispielsweise unsere Genoss:innen im Frauenverein „Kaktüs“ in Kadıköy während ihrer Vorbereitungen für den 25. November, der Tag gegen Gewalt an Frauen von der türkischen Polizei unter Folter festgenommen. Die Genoss:innen schrieben auf Twitter: „Der männliche Staat, der glaubt, mit einer Politik der Gewalt und Unterdrückung unseren Marsch zur Frauenrevolution zu verhindern zu können, irrt!“ Revolutionäre Frauen sind diesen Angriffen besonders ausgesetztem, denn sie sind dem patriarchalen faschistischen Staat ein Dorn im Auge, denn sie bringen das Patriarchat – einer der Stützpfeiler des Faschismus- ins Wanken!
Wir stehen solidarisch an der Seite unserer Schwestern die den türkischen Staat aus der Türkei und Kurdistan aus bekämpfen.
Lasst uns Frauensolidarität praktisch werden lassen und in die Fußstapfen von Ivana Hoffmann treten, einer Duisburgerin, die sich 2015 dem bewaffneten Kampf für die Verteidigung der Revolution angeschlossen hat.
Lasst uns Solidarität praktisch werden lassen und insbesondere heute, am Trans Day of Remembrance, den trans Personen gedenken, die heute nicht mehr bei uns sein können. Wir gedenken Okan Altunöz, einer trans Guerilla-Kämpferin, die erkannt hat, dass wir uns auch als LGBTI+ organisieren und dem antikapitalistischen, antifaschistischen Kampf anschließen müssen. Okan Altunöz ist in Kurdistan im Kampf gefallen! Lasst uns ihre Fahne und die aller Gefallenen auch hier auf den Straßen weiter tragen!
Verfolgt unsere Social Media Kanäle, um über anstehende Aktionen auf dem Laufenden zu bleiben. Kommt mit uns auf die Straßen, leisten wir Widerstand gegen die Zusammenarbeit mit dem türkischen Faschismus und zeigen wir uns solidarisch mit der Frauenrevolution!
Wir rufen euch auch dazu auf am 25. November mit uns auf die Straße zu gehen und laut zu werden, denn das, was gerade in Kurdistan passiert, ist alles auch eine Form der Gewalt gegen Frauen.
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