„Wenn eine Frau aufwacht und frei sein will, kann sie nichts in die Knie zwingen.“
Das Mullah-Regime im Iran versucht nicht nur heute, sondern schon seit Jahrzehnten mit allen Mitteln gezielt Frauen zu zerstören. Doch je brutaler sie werden, desto stärker leisten die Frauen Widerstand. Aufgrund ihrer politischen Aktivitäten werden Menschen gefoltert, eingesperrt, und hingerichtet. Insbesondere bei Frauen wird sexualisierte Gewalt systematisch angewendet und als Strategie gegen ihren politischen Aktivismus genutzt.
Zeynab Jalalian ist kurdische Aktivistin. Sie wurde 1982 in Makû, im Nordwesten des Irans, geboren und setzt sich für Frauenrechte und die sozialen Bedürfnisse kurdischer Frauen ein. Seit 2008 ist sie im Iran inhaftiert und wurde 2009 zum Tode verurteilt. Ihr wurde vorgehalten eine „Feindschaft zu Gott“ begangen zu haben, sowie ein Mitglied in der kurdischen Partei PJAK zu sein. 2011 wurde ihre Todesstrafe nach internationalen Protesten in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Zeynab ist damit die einzige Gefangene im Iran, die lebenslänglich verurteilt wurde.
Zeynab werden elementare Menschenrechte verwehrt, sie wurde massiv psychisch und physisch gefoltert, bekam Schläge auf den Kopf, sodass sie darauffolgend teilweise erblindete und inzwischen Gefahr läuft ihr Augenlicht vollständig zu verlieren. Sie hat Herz-, Darm- und Nierenprobleme. Nachdem sie 2020 an Corona erkrankte und damit einhergehend eine Lungenentzündung bekam, hat sie auch heute immer noch Probleme mit den Atemwegen. Doch das iranische Regime verwehrt jegliche medizinische Behandlung, solange Zeynab kein Reuebekenntnis abgibt. Zeynab lehnt dies nicht nur ab, sondern protestiert gegen ihre Haftbedingungen in Form eines Hungerstreiks.
Außerdem sind seit Beginn ihrer Haftzeit keine Besuche ihrer Familie oder ihres Anwalts erlaubt, sie darf nur unregelmäßig telefonieren. Um sie noch weiter von ihrem sozialen Umfeld zu isolieren und gleichzeitig ihre Angehörigen durch überlange Anreisen zu bestrafen, wurde Zeynab mehrfach in verschiedene Gefängnisse verlegt. Doch dieser Plan geht bei einer Frau wie Zeynab nicht auf. Sie nutzte die unterschiedlichen Kontakte zu anderen Gefangenen in den verschiedenen Gefängnissen, um die Worte „Frauen – Leben – Freiheit“ zu verbreiten und auch die aktuelle Freiheitsbewegung im Iran zu unterstützen. So erklärt Zeynab in einem öffentlichen Brief, dass die Frauen, die sie im Gefängnis kennengelernt hat, ebenso unter den verschiedensten Formen der Folter durch die Islamische Republik Iran leiden. Doch durch sie lerne sie die verloren gegangenen Rechte der Frauen im Iran noch deutlicher zu erkennen und sich nun für diese Rechte noch stärker einzusetzen. Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen war Zeynab bereits mehrfach im Hungerstreik und organisierte auch hier noch weitere Frauen, die sich ihr anschlossen.
Gegen ihre Unterdrückung und Diskriminierung zu kämpfen, wird ihre Stärke und ihren Widerstand nur vergrößern. Die Erlebnisse von Zeynab und vielen weiteren politischen Gefangenen im Iran, als auch an anderen Orten der Welt, sind grausam und schwer anzuhören. Dass politische Frauen wie Zeynab das Schweigen über die Folter in den Gefängnissen brechen, ist mutig! Tragen wir diesen Mut mit uns auf die Straßen voller Solidarität für diejenigen, denen aufgrund ihres Widerstands die Freiheit geraubt und Gewalt zugefügt wird!
„Wir leben deshalb, um ständig in Bewegung zu sein. Wir sind Wellen, deren Stillstand Tod bedeutet“
ما زنده به آنیم که آرام نگیریم، موجیم که آسودگی ما، عدم ماست
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