Krieg dem Krieg – Kampf der Gewalt an Frauen

Es wird gedroht, geleakt, geschossen, geliefert, vergewaltigt und entführt – die Ausmaße aktueller Kriege bedrohen, zerstören und beenden Leben. Diese Kriegshandlungen und -verbrechen schwächen nicht nur die betroffene Generation, sondern auch die folgenden.

Taktische Kriegsführung hat viele Facetten, doch manche davon werden nur ungern ausgesprochen. Zum Beispiel der Fakt, dass Frauen in Kriegsgebieten von Soldaten vergewaltigt und Kinder verschleppt werden. Die Gewalt gegenüber Frauen dient nicht nur der Aufrechterhaltung von Unterdrückungsverhältnissen oder der Demütigung des gegnerischen Lagers. Das systematische Vergewaltigen von Frauen dient ebenfalls einer längerfristigen Schwächung folgender Generationen, was man auch „transgenerational trauma“ nennt (Generationsübergreifende Traumata).

Verstärkt und unterstrichen werden diese Absichten auch durch andere Verbrechen. Mit dem Haftbefehl gegen Putin ist bekannt gemacht worden, dass, bereits seit Beginn des Krieges um die Ukraine, ukrainische Kinder nach Russland verschleppt wurden. Dabei handele es sich um Kinder, die in von Russland besetzten Gebieten in Einrichtungen wie Waisenhäusern untergebracht waren und von da aus über die Grenze entführt wurden.
Der Haftbefehl gegen Putin spielt dabei nur eine symbolische Rolle. Da Russland den internationalen Gerichtshof nicht anerkennt, werden keine bedeutenden Konsequenzen für ihn folgen.

Kinder sind, neben Frauen, die vulnerabelste Menschengruppe – vor allem in Kriegsgebieten. Diese Methode packt das schwächste Glied einer Gesellschaft und schwächt nicht nur die Moral der Menschen, sie bietet dem verschleppenden Land eine wirtschaftliche Sicherheit in Form von zukünftigen Arbeiter:innen, die im Kapitalismus verheizt werden können. Die russische Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa spricht öffentlich darüber „den armen, vom Krieg gebeutelten, Kindern ginge es jetzt besser, sie sollen nun integriert werden und eine patriotische Erziehung genießen“. Es wird also kein Geheimnis darum gemacht, dass ukrainische Kinder in ganz Russland verteilt werden und zu „Russ:innen“ erzogen werden sollen. Ähnlich wie Putin, wenn er von einer „Entnazifizierung der Ukraine“ spricht, diffamiert Lwowa-Belowa den Krieg schamlos: Ihrer Aussage nach schütze sie mit diesen Maßnahmen Kinder vor den Auswirkungen des Krieges und biete ihnen eine Zukunft. Ob diese Zukunft aber lebenswert ist, bleibt dabei außer Frage, denn es ist klar, dass diese Kinder sich, ob in der Ukraine oder in Russland, dem Kapitalismus beugen müssen. Und wenn wir uns die Gefahr eines dritten Weltkrieges ansehen, sind sie inmitten der imperialistischen Lager alles andere als sicher. Dass imperialistische Kriegstreiber wie Russland oder die NATO also ein Interesse daran hätten, Menschen- und Kinderrechte zu schützen, ist gelogen. Sie handeln immer im Interesse von Macht, Territorien und des Kapitals.


Entführungen von Kindern aus Kriegsgebieten zur Schwächung des Gegners passieren aber nicht nur im Russland-Ukraine-Krieg. Im Zuge des Dersim-Massakers 1937/1938 wurden kurdisch-alevitische Kinder von ihren (ermordeten) Eltern getrennt und als Waisenkinder in der Türkei verkauft, um sie dort zu assimilieren. Diese grausamen Taten ziehen ihre Spuren bis in die heutige Zeit, in der die Türkei unter Erdogan noch immer das kurdische Volk unterdrückt und ermordet.


Eine weitere Parallele, die wir zwischen dem Russland-Ukraine-Krieg und dem Vernichtungskrieg Erdogans gegen die Kurd:innen ziehen müssen, ist die der deutschen Waffen.
Das türkische faschistische Regime bekämpft an der Grenze zu Kurdistan mit deutschen Waffen das kurdische Volk und erst vor Kurzem wurden erste Lieferungen des deutschen Panzers „Leopard“ an die Ukraine zugesagt. Während Deutschland also auf der einen Seite Russland für seine Kriegsführung verurteilt, werden mit den eigens hergestellten Waffen Kriege auf der ganzen Welt befeuert.


Jeder dieser und weiterer Kriege ist aufs Tiefste zu verurteilen, da Russland wie die Ukraine, die Türkei und Deutschland, alle aus reinen Wirtschaftsinteressen handeln und dabei in Kauf nehmen, dass hunderte, gar tausende Menschen für die Gier und den Profit einiger weniger sterben. Sie nehmen in Kauf, dass Kinder, die keine Möglichkeit der Selbstverteidigung haben und auf die nächsten Erwachsenen für ihr Überleben angewiesen sind, zum Zweck der Erreichung der eigenen Ziele entführt und in Gefahr gebracht werden.


Den kapitalistischen Staaten ist jedes Mittel recht – weisen wir ihnen die Schranken auf, mit einer klaren Anti-Kriegs-Haltung!

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